Außenpolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion: Bundesregierung darf nicht einknicken. BERLIN. Zu den Verhandlungen über einen EU-Reformvertrag und den EU-Gipfel am 18./19.10. in Lissabon erklärt der stellvertretende Vorsitzende und außenpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion Werner HOYER:
Bei den Verhandlungen über den EU-Reformvertrag kommt es jetzt zum großen Finale. Auf dem EU-Gipfel am Donnerstag in Lissabon werden die Weichen für die Zukunft Europas gestellt. Natürlich steht jetzt schon fest, dass sich die Staats- und Regierungschefs am Ende des Gipfels selbst feiern werden. Der von der Bundesregierung öffentlich zur Schau getragene Optimismus darf aber niemanden täuschen: Ein echter Erfolg für Europa und seine Bürger ist noch keineswegs sicher.
Ein solcher Erfolg für Europa und seine Bürger setzt voraus, dass sich alle an die in der deutschen EU-Präsidentschaft beim Juni-Gipfel getroffenen Vereinbarungen halten. Die von Polen geforderte dauerhafte Festschreibung der „Ioannina-Klausel“ ist davon nicht gedeckt. Diese Regel ist so kompliziert, dass man sie einem vernünftigen Menschen kaum noch erklären kann. Das Ziel der Reform, Europa transparenter und handlungsfähiger zu machen, würde dadurch in sein Gegenteil verkehrt.
Leider deutet aber vieles darauf hin, dass Bundesregierung und EU-Partner bereits im Vorfeld einknicken und den Forderungen nachgeben. Ich fordere die Bundesregierung nachdrücklich auf, alles dafür zu tun, dass das Reformwerk nicht weiter „verschlimmbessert“ wird.
http://www.fdp-fraktion.de/webcom/show_websiteprog.php/_c-649/_lkm-84/_nr-9151/bis-/i.html
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