17. Oktober 2007
- Auf Anregung der Portugiesischen Kommunistischen Partei PCP haben 27
Kommunistische Parteien und andere Linkskräfte eine gemeinsame Position zum
Vertrag für die Europäische Union angenommen, worin sie den Inhalt des Vertrags
kritisch bewerten und das Recht jedes Volkes einfordern, sich anhand einer
breiten demokratischen Debatte und von Volksbefragungen in den verschiedenen Ländern
der EU, und namentlich auf dem Weg von Referenden, zum Vertrag zu äußern.
Die Parteien,
welche diese gemeinsame Stellungnahme unterzeichnen, verurteilen das
tatsächliche und erklärte Ziel der gegenwärtigen Reform der Verträge der Europäischen
Union: es ist die Wiederaufnahme des wesentlichen Inhalts eines zuvor
verworfenen Vertragsvorschlags in Verbindung mit dem Versuch, der notwendigen
demokratischen Debatte und den Konsultationen mit der Bevölkerung und
namentlich der Durchführung von Referenden auszuweichen.
Ein solcher
Versuch ist unannehmbar und stellt eine tiefe Missachtung der Demokratie und des
souveränen Willens dar, welche durch das französische und das niederländische
Volk in Referenden im Jahre 2005 zum Ausdruck gebracht wurden.
Die
Ratifizierung dieses Vertrags durch die unterschiedlichen Länder würde einen
erheblichen qualitativen Sprung bei der Ausgestaltung der EU zu einem
wirtschaftlichen, politischen und militärischen Block gegen die Interessen der
Werktätigen und der Völker bedeuten; einen neuen Schritt in Richtung
Institutionalisierung des Neoliberalismus, Förderung des Militarismus und
Festigung der Herrschaft der Großmächte, welche die Europäische Union
dirigieren, wie dies übrigens schon in den Verträgen von Maastricht, Amsterdam
und Nizza und in der Lissabon-Strategie angelegt ist.
Dieser Vertrag
geht mit neoliberalen Politiken schwanger, welche die wirtschaftlichen und
sozialen Errungenschaften der Arbeiter und der Völker noch weiteren Gefahren
aussetzen würden, sei es durch Marktliberalisierungen, durch den Vorrang des
Wettbewerbs oder mit monetaristischen Politiken, die keinerlei Rücksicht auf
Wachstum und Beschäftigung nehmen, oder sei es denn durch die Schleifung und
Privatisierung der öffentlichen Dienste, wie auch immer es den Interessen der
großen Finanz- und Wirtschaftsgruppen dienlich ist.
Dieser Vertrag
fördert die Militarisierung der Europäischen Union innerhalb des NATO-Rahmens
in Abstimmung mit den USA. Er fördert die Erhöhung der Militäraufwendungen, den
Rüstungswettlauf und die Militarisierung der internationalen Beziehungen.
Solch ein
Vertrag widerspricht den Interessen und Erwartungen der Lohnabhängigen und der
Völker in Europa. Sagen wir NEIN sowohl zum Vertrag selbst wie auch zum
undemokratischen Prozess, mit dem versucht wird, uns den Vertrag aufzuzwingen.
Unterzeichner
(Stand: 17.10.2007)
.
KP Flandern (Belgien)
.
KP Wallonien (Belgien),
.
Partei der Arbeit (PvdA Belgien)
.
KP Böhmen und Mähren (KSCM)
.
Britische KP
.
KP Bulgarien (Georgi Dimitroff)
.
Bulgarische KP
.
KP Dänemarks
.
KP in Dänemark
.
Deutsche Kommunistische Partei (dkp)
.
KP Finnlands
.
Französische KP (PCF)
.
KP Griechenlands (KKE)
.
Ungarische Kommunistische Arbeiterpartei
.
KP Irlands
.
Arbeiterpartei Irlands
.
Partei der Italienischen Kommunisten
(PdCI)
.
Sozialistische Partei Lettlands
.
KP Luxemburg
.
Neue KP der Niederlande
.
KP Polen
.
Portugiesische KP
.
Sozialistische Allianz (Rumänien)
.
KP Spanien (PCE)
.
KP der Völker Spaniens (PCPE)
.
Vereinigte Linke (Izquierda Unida.
Spanien)
.
AKEL (Partei des werktätigen Volkes)
Zypern
Quelle: http://www.pcp.pt/
Original: PCP
- Posição comum sobre o Tratado para a União Europeia